Der Wiener Achter trat schon in vielen originellen Varianten auf: als „schnellstes Ruderrennen Europas“ den Donaukanal hinunter, als eines der mühseligsten selbigen hinauf – und heuer (nach einer Pandemiepause) schließlich als Rennen auf der Alten Donau in neuem Gewand. Weil aber kein Event unseres befreundeten Vereins, der Piraten, ohne eine Innovation auskommen darf, waren es diesmal zwei Sprints, die in die 4,8 Kilometer lange Strecke „eingelassen“ wurden. Es handelte sich um jene Abschnitte, die uns auch als Kurzstreckenregatten schon in anderen Zusammenhängen quälten: die 350 Meter der Nightrow- sowie die 450 der Staw-Sprint-Strecke. Für die schnellsten Boote auf diesen kurzen Power-Teilen konnten ganze 20 Sekunden gewonnen werden. Verausgabte man sich aber zu sehr, konnte einen der Ehrgeiz auch die Gesamtwertung kosten. Eine heikle Entscheidung also.
Andrea Löffler (Cox), Angelina Reif, Anne Mück, Yelena Tiedt-Oberbauer, Nadja Hahn, Katinka Nowotny, Karin Brandstetter und Eva Grohmann traten – mit mir als Schlagfrau – am 14.5.2022 auf dem Rundkurs des „neuen“ Wiener Achter an, der einmal gegen den Uhrzeigersinn um das Gänsehäufel führte. Nachdem über die beste Strategie hitzige Debatten geführt wurden (Raphi, Angelina, Nadja wollten sprinten, die anderen eher weniger), führte die Renngemeinschaft DHO/ALE/AUS mit einer soliden 30er-Schlagzahl das Feld an Frauen- und Mixedbooten zu Beginn an. Lediglich zwei Mixedboote gingen danach knapp in Führung. Die um gute 30 Kilo leichtere Steuerfrau im Verhältnis zu unserem Trainer könnte eine Rolle bei dieser Metamorphose gespielt haben. In jedem Fall erreichte unsere Renngemeinschaft mit 18:55 den ersten Platz unter den Masters-Damenbooten, den fünften Platz unter den Damenbooten, und den 19. Platz insgesamt – ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis!
Raphaela