Wanderfahrt Vohburg–Linz

Wanderfahrt auf der Donau 
Vohburg–Linz 
11.–17. Juli 2021 

Unsere heurige Wanderfahrt auf der Donau war in sechs Etappen von Vohburg nach Linz geplant. Am ersten Tag wollten wir das Kloster Weltenburg besichtigen, uns Weißwürste servieren lassen und dann durch den Donaudurchbruch weiter stromab rudern. Es kam aber doch anders: Da die Donau sehr viel Wasser führte, haben wir uns in Vohburg dazu entschieden, die erste Etappe nicht in dieser Form zu rudern. Wir luden die Boote wieder auf und fuhren mit dem Hänger durch die Holledau, auch bekannt als Hopfenburg Bayerns, nach Regensburg. Dort trafen wir Walter W. von den Normannen, der uns das Vereinsgebäude des Regensburger Ruder-Klubs zeigte und viele wertvolle Tipps zum Ruderrevier gab.

Schließlich beruderten wir die Naab, einen landschaftlich wunderschönen kleinen Fluss, der für den Donauhort nahezu unbekannt war. Wir ruderten bis zum ersten Streichwehr, welches ordentlich überschwemmt war. In Distelhausen legten wir zur Stärkung an und kamen gegen Abend wieder zu den Regensburger Rudervereinen zurück. So hatten wir doch noch eine schöne Alternative zum Donaudurchbruch gefunden, auf die wir sonst wohl nicht so schnell gekommen wären.

Den Abend verbrachten wir im schönen Regensburg, der „nördlichsten Stadt Italiens“. Die Steinerne Brücke, neben dem Regensburger Dom das bedeutendste Wahrzeichen von Regensburg, hat bei uns sehr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nicht zuletzt auch deshalb, da wir vorhatten, am nächsten Tag durch sie durchzurudern. Aufgrund des hohen Wasserstandes haben wir uns jedoch am Morgen für die Schleuse entschieden, und Regensburg auf diese Weise hinter uns gelassen.

Vorbei ging es an der Walhalla bis nach Straubing, wo ein Boot über die Bootsgasse in den Südarm übersetzte. Das Anlegen beim Straubinger Ruderclub war von dieser Seite aber nicht möglich, sodass die Mannschaft eine Straubinger Runde drehte und stromauf zum Floß kam. Die anderen beiden Boote schleusten in Straubing, und hatten so kein Problem beim Anlanden.

Am nächsten Tag ruderten wir weiter nach Deggendorf, wo uns ein besonderer Empfang erwartete: Konrad und Claudia D., Ruderfreunde von Fritz, verköstigten uns im Weißbräu mit dem besten Schweinsbraten der Woche und ausgezeichnetem Bier. Die beiden verbrachten den Abend noch mit uns, wobei Konrad sich dazu entschloss, uns in seinem Renneiner bei der folgenden Etappe nach Vilshofen zu begleiten. Das war für die Verhältnisse doch ziemlich beachtlich, da es ab der Isar-Mündung ordentlich dahin rauschte und die vielen Bojen bei der Strömung eine Herausforderung waren. Umso schneller und gut begleitet sind wir in Vilshofen angekommen.

Vor uns waren nun noch zwei längere Etappen. Es ging weiter über Passau nach Kramesau. Zum Übertragen hatten wir die ideale Zeit erwischt, da sich das richtige Hochwasser noch zurückhielt. So konnten wir Kachlet und Jochenstein ohne Probleme überwinden, und in Kramesau beim Gasthof Luger anlanden. Dort gab es zum Sonnenuntergang herrlichen Fisch und eine richtig gute Bewirtung.

Zufrieden gingen wir ins Bett, um unserem letzten Tag der Wanderfahrt und auch noch einem ganz besonderen Ereignis, Evelines 80. Geburtstag, entgegen zu schlafen! Janette und Christine besorgten einen Geburtstagskuchen mit achtzig Kerzen, die sich zu einer großen Flamme zusammenschlossen. Zwei Puster von Eveline, und ausgelöscht waren sie! Wir ließen unsere liebe Freundin hochleben und machten uns auf den Weg nach Linz. Der 17. Juli 2021 war, abgesehen von unserem letzten Tag der Wanderfahrt und Evelines Ehrentag, auch noch der Tag der Sternfahrt des Rudervereins Wiking Linz. Wie lange war das nochmal her, die letzte Sternfahrt?

Die Wetterprognose war für diesen Samstag nicht gerade berauschend, wir erwarteten viel Regen. Und wieder kam es anders: ideales Ruderwetter und kein Tropfen den ganzen Tag. Wir wurden also die ganze Woche nicht nass – das grenzt schon an ein kleines Wunder. Mit dem „guten Draht nach oben“ ging es über 60 Kilometer zum RV Wiking Linz. Am Weg trafen wir viele bekannte Ruderfreund*innen, und auch ein paar Donauhortler*innen machten sich für die Sternfahrt auf den Weg. Am Ziel angekommen, versorgten wir die Boote und ließen es uns bei wohltuendem Sternfahrt-Spirit gut gehen. Nach der Siegerehrung verging noch eine Stunde, bis es schließlich ordentlich zu regnen begann – und nicht mehr aufhörte, bis wir mit den Booten am Hänger tags darauf wieder ins Wiener Becken zurückkehrten.

In Wien schauten wir vom Land aus auf die steigende Donau, und der Pegel zeigte bald über sechs Meter an. Während sich andernorts katastrophale Szenen durch Hochwasser abspielten, hatten wir unglaubliches Glück mit dem Zeitpunkt unserer Rückkehr. Alles zusammengenommen, verbrachten wir also eine wunderschöne Woche auf der Donau, die sich, von der kaum vorhandenen Schifffahrt ungestört, in ihrer ruhigen Pracht ausbreiten konnte und uns wohlwollend mitgenommen hat. Danke, dass ihr dabei wart und zum Gelingen dieser Wanderfahrt beigetragen habt!

Stefan

Zu den Fotos …


Strecke:
Regensburg, Straubing, Deggendorf, Vilshofen, Kramesau, Linz.

Boote:
3x Hödur, 4x Loki, 5x Fasold

Teilnehmer*innen:
Alfred K.-M., Christine Z., Eveline R., Fritz B., Janette R., Przemek S., Richard S., Stefan P., Stefanie D. V., Theresa R., Tina H., Wolfgang B.

Begleitfahrzeug:
Henrike K.-M.

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