mit Canada Rowing Tours (9. – 23. Juli 2003)
„700 km, das ist ja verrückt – oder – habt ihr ein Gewehr mit wegen der Bären?“ – so ähnlich waren die Reaktionen unserer Verwandten und Freunde, als sie von unserem Vorhaben hörten. Die Realität aber sah anders aus:
Seit uns Barbara und Kurt Baumann auf einer ihrer Vortragsreisen mit wunderschönen Dias einer ursprünglichen Flusslandschaft den Mund wässrig gemacht hatten, ließ uns der Gedanke nicht mehr los, einmal im fernen Westen auf Wanderfahrt zu gehen und auf dem Yukon, auf dem es seit dem Ende der Gold Rush Zeit sehr ruhig geworden ist, Natur pur zu erleben.
So machten sich Anfang Juli Robert Loreth und ich über Vancouver nach Whitehorse auf, wo wir von Barbara, Kurt und der Fünften im Bunde, Ricarda Caprez aus Graubünden, freundlich empfangen wurden. Hatten wir beim Flug über schneebedeckte Berge noch überlegt, ob wir wohl warm genug ausgerüstet wären, so wurden wir rasch eines Besseren belehrt. Das Wetter war angenehm warm, am Nachmittag sogar richtig heiß und blieb auch so die ganzen 2 Wochen während unserer Fahrt von Whitehorse nach Dawson City.
9.7.: Doch zunächst verbrachten wir den Ankunftstag mit einer kurzen Besichtigung von Whitehorse einschließlich dem obligaten Foto der SS Klondike, einem wunderschön renovierten Raddampfer, und einem Blick auf das erfrischend grüne Wasser des Yukon im Miles Canyon 6 km oberhalb von Whitehorse.
10.7.: Der erste Rudertag begann mit dem Transport der Boote vom Campingplatz, auf dem wir übernachtet hatten, zu der ca. 1,5 km entfernt gelegenen Einstiegstelle. Jetzt hatten wir erstmals Gelegenheit, die Präzision zu bewundern, mit der Barbara und Kurt die Fahrt vorbereitet hatten. Da wir nur zu fünft waren, gab es kein Begleitboot. Das ganze Gepäck einschließlich Verpflegung musste in den Ruderbooten, zwei schöne Klinkerboote, Zürihegel 2x und Wohlei 2x+, untergebracht werden. Und zu unserer Überraschung war das auch ohne Probleme möglich. Allerdings hatten wir nicht unbedingt benötigtes Gepäck per Bus nach Dawson City vorausgeschickt und zur Halbzeit in Carmacks konnte Barbara die Essensvorräte aus einem dort vorher angelegten Depot ergänzen.
Und dann ging’s los. Die ersten 40 Kilometer bis zum Lake Laberge waren auf einem rasch dahinströmenden Fluss, vorbei an ruhiger Waldlandschaft und den ersten kleinen Inseln rasch überwunden. Außer uns waren nur Kanus und Kajaks unterwegs, von denen die meisten nach 20 km bei der Einmündung des Takhini Rivers wieder an Land gingen. Bei der Mittagsrast kurz vor dem Takhini River hatte Robert erstmals die Gelegenheit schwimmen zu gehen. Der Lake Laberge zeigte sich dann von seiner freundlichen Seite. Der See, der wie wir am übernächsten Tag feststellen konnten, sein Gesicht sehr schnell verändern kann, lag still und ruhig da. Auch der Weißkopf-Seeadler auf einer Insel ließ sich in seiner Siesta nicht stören. Nur die Hitze machte uns zu schaffen, weshalb nach insgesamt 50 km knapp vor Richthofen Island das erste Camp aufgeschlagen wurde.
Das sollte bald zur Routine werden: Holz sammeln bzw. sägen, Feuer machen und Wasser für den ersten Kaffee, Zelte aufstellen und einrichten.
11.7.: In der Früh war es windig und es dauerte bis Mittag, bis der See sich so weit beruhigt hatte und wir starten konnten. Dann aber lag er wieder still und ruhig in der heißen Nachmittagssonne bis zu unserem Camp nach 37 km. Diesmal war Robert nicht mehr alleine im Wasser. Wir alle genossen das kühle Nass und ließen uns Zeit mit dem Aufbau des Camps in einem netten Espenwäldchen. Barbara verwöhnte uns dann wieder mit ihren Kochkünsten und dazu genossen wir unser letztes im See gekühltes Bier. Ab da hielt uns die Hoffnung aufrecht, in Carmacks Nachschub besorgen zu können, was sich leider als trügerisch herausstellte.
12.7.: Mit herrlichen Pancakes gestärkt starteten wir am nächsten Morgen. Der See lag zunächst ruhig da, änderte aber schon bald sein Gesicht und zeigte sich mit teilweise überschlagenden Wellen, die bis zum Bordrand reichten, von seiner unangenehmen Seite. Doch wir hatten Glück. Mit ein wenig Wasser in der tiefer liegenden Wohlei (2x+) landeten wir wohlbehalten in Lower Laberge einer alten Siedlung am Ende des Sees und konnten so den Tag, den Kurt als Reserve eingeplant hatte, später in Fort Selkirk als Rasttag genießen. Von Lower Laberge, wo wir (von Moskitos belästigt) neben verfallenden Häusern noch Holzreste und Metallteile eines Schiffsrumpfes als Zeichen früherer Aktivität bewundern konnten, ging es dann wieder flott dahin auf einem klaren schnellen Wasser durch eine ruhige friedliche Landschaft, in der sich stille Tannenwälder mit alten Woodcamps für den früheren Dampfschiffbetrieb mit Sandsteinabbrüchen abwechselten. Da ließ sich auch ein am Wasser äsender Elch nicht von den Eindringlingen stören. Nicht umsonst gehört dieser, Thirty-Mile-River genannte Teil, zu den schönsten Abschnitten des Yukon auf dem Weg nach Dawson City. Nach 49 km erreichten wir unser Tagesziel Hootalinqua, eine alte Schiffs- und Polizeistation an der Einmündung des deutlich breiteren Teslin Rivers. Von dieser Lage kommt auch der Name, der „Wasser, das gegen den Berg läuft“ bedeutet. Der Aufbau des Camps war nun schon Routine, nur dass wir diesmal eine Plane über dem erfreulicher weise vorhandenen Tisch als Schutz gegen die Sonne aufspannten. Und dann staunten wir, als uns Barbara vorführte, wie an einem Holzfeuer Brot gebacken wird, das wir dann zum Frühstück genießen konnten.
13.7.: Kurz nach Hootalinqua machten wir Halt auf Shipyard Island, wo Schiffe repariert und zur Überwinterung an Land gezogen wurden, um uns die dort seit den frühen dreißiger Jahren vor sich hin rottende MS Evelyn anzusehen. Wenig später gab uns dann ein zweites Schiffswrack, das der in den Dreißigern gesunkenen Klondike #1, ein besseres Gefühl von der Gefährlichkeit des jetzt bei niedrigem Wasserstand und schönem Wetter relativ harmlos wirkenden Yukon. Nach 52 km, knapp vor dem Big Salmon River, wurde dann das nächste Camp hoch auf der Uferböschung mit wunderschönem Blick auf den Fluss aufgeschlagen. Die im Jahr zuvor dort gesichteten Elche stellten sich allerdings nicht ein und beim Versuch, den Big Salmon und das dort befindliche Village zu Fuß zu erreichen, veranlassten uns die Moskitos, uns rasch wieder zurückzuziehen.
14.7.: Der nächste Morgen brachte ausnahmsweise ein wenig Regen, der aber nur eine angenehme Abkühlung brachte und auf der Fahrt bis zur Mittagsrast bei Erickson’s Woodyard bald wieder der Sonne Platz machte. Der Wald an den Ufern bot allerdings ein trauriges Bild. Verkohlte Stümpfe ragten in den Himmel, zwischen denen sich Fireweed, die Nationalblume des Yukon Territory, und niedriges Gebüsch breit machten. Mangels Deckung sahen wir hier an einem Berghang unseren einzigen Bären. Bei 5 Mile Bend, nach 54 km, wurde dann wieder campiert., diesmal verbunden mit großer Waschung und dem obligaten Schwimmen im Fluss. Unser einziges Problem: Der Rum zum Kaffee neigte sich dem Ende zu.
15.7.: Dieser Tag war sehr angenehm. Zum einen brauchten wir für die 47 km bis knapp vor Carmacks nur 3 Stunden reine Ruderzeit und zum anderen war ich mit Barbara im Zürihegel (2x) sehr flott unterwegs und genoss es, einmal keinen Steuermann ziehen zu müssen. Am Nachmittag zeigte die Sonne wieder ihre Kraft, sodass nach dem Errichten des Camps die einen in den Schatten, Robert (das dritte Mal an diesem Tag) ins Wasser flüchteten. Später genossen wir dann im Schatten der Plane, die wir über eine zwischen Rudern gespannten Leine gezogenen hatten, ein köstliches Rissotto und abschließend den obligaten Kaffee. Kein Wunder, dass wir laut Barbara die Gruppe mit dem bisher höchsten Kaffeekonsum waren.
Robert Loreth
wir haben mit dem pkw eine reise angetreten von los angeles hoch durch die staaten nach nevada-uta-idaho-montanaund norddakota. hoch nach regina in sascatchewan oben rüber nach
alberta hoich nach fort mc.murray, rüber nach britisch columbia über banff hoch nach yukon territory “ witehorse und hoch nach Dawson, wo sich die elstern und raben ( nicht die hasen ) wirklich gute nacht sagen.nach einigen tagen im convoy über die berge nach alaska bis runter nach anchorage quer durch die berge nach tok und wieder runter nach witehors, wo wir einige österreicher , paddler, trafen.
es regnete in strömen, würde mich interessieren wo die paddler gestrandet sind.