Wanderfahrt auf der Donau
Passau – Wien, 30.7.–4.8.2023
Die heurige Sommer-Wanderfahrt führte uns auf der Donau von Passau nach Wien – eine Strecke, die einige der Teilnehmenden schon wie ihre Westentasche kannten, die aber gleichzeitig für andere die erste Wanderfahrt am Strom überhaupt war. Nach unserer Anreise mit dem Zug und dem Vereinsauto, mit dem Christian die Boote nach Passau brachte, empfing uns zur Begrüßung gleich ein Gewitter und ordentlich Regen, sodass wir, als der Guss vorbei war, die Boote ausschöpfen mussten, bevor wir überhaupt aufs Wasser gehen konnten. Bei wieder zunehmend sonnigem Wetter ruderten wir die erste, kurze Etappe bis Kramesau, wo wir einen genussvollen Abend verbrachten.
Der nächste Rudertag begann mit einer herrlichen Morgenstimmung, in die unsere Boote auf spiegelglattem Wasser eintauchten. Weiter durch die Schlögener Schlinge ging es bei sonnigem Wetter bis Ottensheim, wo wir beim Ruderverein anlegten. Der dritte Tag verhieß nichts Gutes: Es war Regen angesagt, und das bei einer Etappe von knapp 70 km. So kam es dann auch – schon kurz nach der Abfahrt einsetzender Regen, der uns bis auf sehr kurze Pausen durchgehend begleitete. Auf den letzten Kilometern von Grein bis Hößgang schüttete es richtig, aber das war dann auch schon egal. Wie schön war es da, schließlich von Helga und Bernhard bei geheiztem Kamin empfangen und versorgt zu werden! Wir wärmten uns bei Tee auf und konnten dank des Feuers auch unsere Kleidung wieder trocknen.
Gerhard und ich konnten den fast spiegelglatten Hößgang in einer spontanen Frühruder-Partie genießen, ehe es am vierten Tag gemeinsam bei sommerlichem Wetter weiter stromab ging. Durch das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug bekamen wir eine interessante Führung, in der wir neben technischen Details auch manches über die Baugeschichte des Kraftwerks erfuhren. So kam es im Rahmen des Baus zu groben Eingriffen in der Umgebung, wie etwa die Sprengungen von Schloss Donaudorf (dessen Bergl-Fresken nach Wien in das Schloss Laudon übersiedelt wurden) und des Schwallecks in Grein. Nachdem wir die unangenehme Einsetzstelle im Unterwasser von Ybbs-Persenbeug überwunden hatten, ging es weiter bis Melk, wo wir bei bestem Wetter am späten Nachmittag ankamen. Für den kommenden fünften Tag hatten wir nur die kurze Etappe durch die Wachau vor uns und konnten daher den lauen Abend genießen.
Eine Fahrt durch die Wachau ist landschaftlich wunderschön, jedoch durch die teilweise enge Fahrrinne, viele Bojen, intensiven Schiffsverkehr und höhere Strömung mitunter auch eine Herausforderung. Dieses Mal kamen uns erstaunlich viele Bergfahrer entgegen, sodass wir einmal sogar den Bug stromauf stellten, um einen Konvoi von drei Flusskreuzfahrern in sicherer Entfernung passieren zu lassen. Flott waren wir dann am Ziel in Stein, wo wir einen ruhigen (teilweise verregneten) Nachmittag an Land genossen. Einige suchten Museen auf, andere gingen spazieren oder zogen sich einfach nur die Bettdecke über die Nase.
Die längste Etappe von Stein nach Wien stand noch vor uns – leider wieder mit einer regnerisch-kühlen Wetterprognose. Deutliche Beregnung bekamen wir dann ab Tulln zu spüren und es war eine Herausforderung, sich einzureden, dass das doch gar kein so schlechtes Ruderwetter sei. Strahlendes Sommerwetter hätte uns im Greifensteiner Stau aber tatsächlich mehr zugesetzt. Trotz aller Autosuggestion war es dennoch eine Erleichterung, endlich im Unterwasser von Greifenstein unserem Donauhort bei aufgrund der Regenfälle merklich gestiegenem Wasserstand immer näher zu kommen und schließlich anzulanden. Henrike und Stefanie mit Daniel empfingen uns herzlich und hatten einige Köstlichkeiten vorbereitet. Nach dem Versorgen der Boote und einer heißen Dusche ließen wir diese schöne, naturverbundene Woche am Fluss nach rund 300 Ruderkilometern und einem knappen Dutzend Bootsübertragungen gemeinsam bei Speis und Trank ausklingen.
Vielen Dank für Euer Dabeisein und harmonisches Mitgestalten einer ganz ungeachtet etlicher Regengüsse rundum gelungenen Wanderfahrt!
Stefan
Boote: 5x Fasold, 4x Thor, 2x Helche
TeilnehmerInnen: Alfred K., Barbis R., Eveline R., Fritz B., Georg M., Gerhard N., Ludwig W., Philipp J., Stefan P., Theresa R., Wolfgang B.
Transport: Christian S.