Zum Aufwärmen, und um an den Start zu gelangen, rudert man die Regatta-Strecke einmal in Gegenrichtung stromaufwärts, wo sich ausreichend Platz für die wendenden Boote findet. Durch die schon im Vorfeld herrschenden schlechten Wetterverhältnisse galt es einige Krokodile rechtzeitig zu erkennen. Gerüchteweise ist genau das dem wohl favorisierten Herren-Vierer eines anderen Clubs nicht geglückt und eine Finne war nachhaltig startverhindernd beschädigt worden.
Die Altersklasse ME (55) der Viererruderer hatte drei Boote allesamt aus Österreich in einer Startabteilung gegen etwa ½ 12 Uhr vormittags: mit der Startnummer 24 den Ruder Club Salzburg (ME 57,0), mit 25 die EWR LIA (ME 58) und mit 26 den Donauhort (ME 56,5). Nachdem LIA am Start leider nicht auftauchten, kam das „Go!“ für den DHO improvisiert unmittelbar nach den Salzburgern und daher wohl nicht mit den geplanten 30 Sekunden-Abstand, sondern wohl einer Spur mehr. Diese Zeit wurde vom trainingsarm-routiniert laufendem Balmung aufgeholt und bis zum Ziel dieses iuvavische Boot überholt, um dann in einen Vorsprung von + 2:05,23 verwandelt zu werden, so dass der DHO-Herren-Vierer mit einer Zeitnehmung von 20:52,23 (vor Salzburg mit 22:57,46) das Zielhupen vernehmen durfte.
Unser (zur Hälfte „unser“) Damenachter startete in der jugendlicheren Altersklasse MC (48,625) in einer Renngemeinschaft aus Donauhort / Austria / Seewalchen / Friesen Wien. Mit 20:51,11 ging der Achter um 1,12 Sekunden schneller ins Ziel als der DHO-Vierer und war der schnellste und einzige seiner Klasse. Das verdiente eine höchstpersönliche Regenstiefel-Anlieferung durch die Stiefelknechte des Balmung!
Soweit das Rennen und somit ein Klasse-Ergebnis das sich sehen lassen kann beim ersten Antritt des Donauhorts in diesem Rennen. Ja, einzelne aktive Donauhortlerinnen waren unter anderer Flagge schon früher dort beteiligt, aber unter weißem Andreas-Kreuz auf rotem Grund wissen wir von keinem früheren Start.
Um es ins Gesamtbild zu setzen: Schnellstes Boot dieses Renntages war der Herren-Vierer (SA) mit den Geburtsjahrgängen 1993 bis 1999 mit einer Zeit von 16:22,74. Der schnellste Herren-Achter mit 17:07,95 (JM, alle 2007 geboren) lag doch mit 17:58,34 des schnellsten Damen-Achters (SF, Jahrgänge 1984–2000) noch rund 3 Minuten vor den DHO-Booten. Allerdings lag der schnellste Damen-Vierer (MD, 1961–1990) lag mit 21:14,15 doch rund 25 Sekunden hinter unseren Kamerad*innen (Binnen-Sternchen für den Cox!).
Strategisch kann man darüber befinden, ob man auch in den gemischten Klassen starten sollte, wenn der schnellste Mix-Vierer 18:32,53 (MB 1970–1986) und der Mix-Achter mit 19:17,36 (MD, 1961–1992) durch das Ziel lief. Aber Paare im Boot machen neue Erfahrungen in der Beziehungsarbeit.
Nicht zu vergessen am Drumherum: Die Afterrow Party war bereits in vollem Gange als die zweite Abteilung der Regatta noch nicht gestartet war. In einem regensicheren Festzelt samt Tribüne und bayrischer Blasmusik gab es in erster Linie Würstelvariationen und Süßspeisen ohne Ende. Die Blas-Combo gab alles Mögliche aus dem bajuwarischen Kompositionsraum zum Besten, einzig der bestellte „Radetzkymarsch“ wurde nicht so bald sondern erst einige Zeit nach der Gruppenabfahrt abgeliefert. Dafür aber konnten Teile des Donauhorts beim „Hoch- und Deutschmeister-Marsch“ lautstark mitsingen. Das half die Zeit bis zur verspäteten Siegerehrung zu überbrücken, für die aber sogar der Passauer Oberbürgermeister angetreten war und mithalf, den jeweiligen Siegdavonträger*innen – nach einem unvermeidlichen Photo-Handshake – die Bierkrüge zu überreichen.
So mit Trophäen bewehrt, trat man mehrheitlich die Rückreise an, um noch am selben Samstagabend im Donauhort in Wien ab 20:30 Uhr abzuladen und wieder aufzuriggern. Man muß zugeben, der Tag war bereits lange gewesen. Dass daher Muttern beim Wiederfestschrauben abgingen, war nicht all zu verwunderlich. Sie fanden sich aber bald an ungewöhnlicher Stelle verlustfrei wieder. Origineller war nur noch jene Unterstützung, welche half, den – wegen der Druckstreben nur in eine Richtung geordnet zu riggernden – Balmung flott hinten nacharbeitend noch einmal teilabzuriggern. Alles kein Malheur, denn die Stimmung war besser als geschwisterlich und das gegenseitige Verständnis wurde wieder wachstumsbeflügelt!
Aufruf: Bildet Mastersbesatzungen und lernt Euch dadurch kennen! Es ist ein persönlicher und ein Vereins-Gewinn und offenbar auch trotz verschiedenster charakterlicher Unterschiede ohne Aufopferung leistbar. Aber bringt Euch ein – keine Unterstützung ist zu klein!
Robert