Auftakt und Ausklang unserer Frühlingswanderfahrt von Passau Richtung Wien waren von Bilderbuchwetter begleitet. Nach einer gemütlichen Anfahrt mit zwei Kleinbussen am 25. April 2019, begleitet und unterstützt durch unseren „Landdienst“ Margit und Ludwig, trafen wir in der romantisch gelegenen Jugendherberge Veste Oberhaus zur Nächtigung ein. Am nächsten Morgen gingen dann 13 von Günter motivierte Ruderer von Argonauten, Armada, Donauhort, Ister und Lia mit drei Booten im Winterhafen aufs Wasser.
Nach der Fahrt durch Passau konnten wir beobachten, wie ungern sich das klare Wasser des Inn mit dem eher grauen Wasser der Donau mischte. Doch schon bald zeigte sich der Frühling von seiner rauen Seite. Mit einer angenehmen Fahrt durch die Schlögener Schlinge wurde es nichts. Nach einem starken Sturm waren wir froh, den gemütlichen Gasthof Reisinger in Inzell zu erreichen.
Es regnete sich ein. Die folgenden Tage waren geprägt von fordernden Witterungsbedingungen und der Tatsache, dass ab Aschach erstmals beim Schleusen verlangt wurde, dass sich einer der Bootsinsassen beim Sinken an den Leitersprossen der Schleusenwand anhalten sollte. Eine Position, die nicht nur die Stabilität des Bootes sehr beeinträchtigte, sondern auch dem, der diese Aufgabe übernahm, einiges an Akrobatik und Durchhaltevermögen abverlangte. Für weitere Schleusungen rüsteten wir uns provisorisch mit geeigneten Ästen aus.
In Ottensheim passierten wir die Strecke der Ruder-WM. Die Brückenbaustelle in Linz war nicht ganz einfach zu bewältigen. Nachdem die Boote im Winterhafen beim Ruderclub Ister gelagert waren, bot das Hotel Donauwelle die erhoffte Entspannung.
Die nächste Etappe führte uns nach Wallsee, wo wir Mitglieder des örtlichen Rudervereins beim Abschluss ihres Klubfests trafen. Am nächsten Tag fühlten wir uns auf der Fahrt nach Pöchlarn im vertrauten Donaubereich schon richtig heimisch.
Als wir in Pöchlarn am nächsten Morgen aufs Wasser gingen, meinte es der Wettergott allerdings nicht wirklich gut mit uns. Auf dem Weg zum Kraftwerk Melk wurden Regen und Sturm immer heftiger. Während zwei Boote übertrugen, entschloss sich eines zur Schleusung. Die Wartezeit auf zwei Talfahrer, die erst nach langer Zeit ihre Position in der Schleusenkammer einnahmen, wurde zum Härtetest beim Ausharren in Wind und Wetter. Auch die Schleusung selbst gestaltete sich mehr als unangenehm. Die Frachter waren nicht weit genug vorgefahren und hatten auch den Antrieb nicht ganz abgestellt, was zu Turbulenzen führte. Den Rest besorgte der Sturm, so dass unser Boot seine Position nur mit Mühe halten konnte.
Die Erleichterung beim Ausfahren aus der Kammer war dementsprechend groß. Als wir uns dann im Unterwasser fast gleichzeitig mit den anderen, ebenfalls durchnässten und frierenden Mannschaften trafen, waren sich alle einig, dass es das Beste sei, die Tour beim Ruderverein Melk abzubrechen. Nach dieser „Notlandung“ bewährte sich einmal mehr das Vorhandensein eines Begleitfahrzeuges. In zwei Tranchen brachte Ludwig resp. ein Mietbus lauter pitschnasse Ruderer ins Quartier in Traismauer. Den Nachmittag widmeten wir der „Trockenlegung“.
Entschädigt wurden wir am nächsten Tag mit einer sonnigen und schifffahrtstechnisch ruhigen Fahrt durch die Wachau. Nachdem die Mehrzahl der Teilnehmer am darauffolgenden Tag arbeiten musste, beschloss man, die Tour beim Ruderverein Stein zu beenden und die Boote später mit dem Hänger zu holen.