Ein Rennbericht aus der Sicht eines Ruder-Rennneulings im DHO Mixed 8er
8er oder nicht 8ern? Das war also die Frage. Und kurzfristig entschied ich mich dafür.
Motiviert ging ich zum Training und es war lustig: Wir fuhren Pyramiden, Leitern, Schlagaufbau, Stoppschläge … und sogar Regatta-Starts. Und natürlich durfte auch die Donaukanal Probefahrt nicht fehlen. Also fuhren wir bei sommerlichen Temperaturen durch die Schleuse und die Rennstrecke hinunter bis zur Strandbar Hermann und dann auch wieder zurück, hinauf zur Schleuse. Und das Thermometer wollte wegen uns unterhalb der 36°C-Grenze keinen Stopp machen. Die Sonne schien gnadenlos und bescherte uns gemeinsam mit einer verpatzten Schleusung (wir mussten etwa 1:15 Stunden auf die Schleusung warten) einen – im wahrsten Sinne des Wortes – heißen Ruderausflug, den niemand von uns so schnell vergessen wird.
Und ein paar Tage später war es so weit. Wir trugen den Siegi zum (Wett-)Kampf. Aber der Weg vom Verein zum Startplatz am Donaukanal war lange und es spürte sich an, als ob meine Hände immer länger wurden. Im Startgelände angekommen, reichten meine Handgelenke bereits bis zu den Knöcheln und es war höchste Zeit, den Siegi abzulegen.
Einige Zeit später saßen wir im Boot und beschleunigten zur Startlinie. Dann bekamen wir das Startsignal und es ging los. Das Rennen verging schnell. Angefeuert von unserer Steuerfrau Valerie gaben alle ihr Bestes und wir düsten nur so an den markanten Geländepunkten vorbei: Heiligenstadt, Spittelau, Friedensbrücke … Sie alle flogen schier vorbei und bald waren wir Kopf an Kopf mit dem Red Admiral 8er der Piraten, die wir souverän überholten.
Mein Pulsschlag näherte sich zwischendurch immer wieder der magischen 200er-Grenze und irgendwann musste ich dann aber doch etwas Schub raus nehmen, da mein Magen ankündigte, seinen Inhalt über Bord lehren zu wollen, wenn ich damit nicht aufhöre.
Für den Endspurt gaben wir noch einmal alles und als die Ziel-Tröte ertönte, ließen wir erschöpft die Blätter aufs Wasser. Mein Kopf war bereits rot wie eine Tomate und das Herausheben unseres Siegis war nach dieser Anstrengung eine echte Herausforderung.
Mit 17:19 Minuten meisterten wir das Rennen mit Bravour und haben dabei dem schnellen Piraten-Boot lediglich 11 Sekunden Vorsprung gelassen. Ich glaube, dass wir auf diese Leistung wirklich stolz sein können. Schlussendlich trainierten wir nur wenige Wochen für das Rennen und wir hatten nur einen einzigen gemeinsamen Trainingstermin in „Originalbesetzung“ im 8er. Das hieß: Valerie am Steuer, Flo am Schlag gefolgt von Rudi, Ella, Florian, Alfred, mir, Eva und Kristin.
Hiermit möchte ich ein großes Dankeschön an alle MitrudererInnen und helfenden Hände aussprechen, die dazu beigetragen haben, alle Trainingstermine und diesen Wienerachter zu einem gelungenen Bewerb zu machen!
Bärbel