Nie wieder! Habe ich mir nach der Tortur 2008 geschworen, nachdem ich bei der Österreichischen Ergometermeisterschaft in Wien gestartet bin. Leider hatte ich das fünf Jahre später schon wieder vergessen. Also gings mit Rudi und David zur 14. Internationen Deutschen Ergomeisterschaft nach Starnberg. 30 Minuten gilt es dort auf den Ergometern zu fahren – es siegt, wer am weitesten kommt!
Was haben wir uns dabei gedacht? Zum Beispiel das: Der Donauhort-Konstitution kommt die Langstrecke eher entgegen (dem David nicht, der ist aber erst seit kurzem einen DHOler). In Starnberg wird nicht nur in den entsprechenden Altersklassen gestartet sondern auch in den jeweiligen Gewichtsklassen – Leichtgewicht bis 75 kg, darüber gilt man als Schwergewicht. Also ab nach Starnberg!
Voll motiviert begannen wir im Dezember mit dem Training. Die erste Hürde galt es dann bereits drei Wochen später zu nehmen – Weihnachten: Weihnachtskekse, Weihnachtsbraten, Weihnachtswein etc. Die Folge: Rudi ist kein Leichtgewicht mehr. David untermauert sein Schwergewicht. Und ich bleibe wohl ewig ein Federleichtgewicht. Glücklich waren wir alle drei nicht!
Es folgen harte und härteste Trainingswochen im Januar (Rudi rutscht wieder unter die 75-kg-Grenze). Unser Ziel: Wir wollen 8000 Meter in 30 Minuten schaffen. Damit wären wir im guten Mittelfeld. 8000 Meter bedeuten aber eine Durchschnittszeit von 1:52 Minuten auf 500 Meter. Das wird hart, ist uns bald klar geworden. Ende Januar schafften Rudi und ich 7800 Meter (1:56), David lag bei 7500 (2:00) Meter.
Derart vorbereitet starteten wir in Starnberg. Vorab, es war eine Katastrophe mit beachtlichem Ergebnis! Bereits drei Minuten nach dem Start wusste ich wieder in jeder Einzelheit, wie es zu meinem Schwur vor fünf Jahren gekommen ist! Es mangelt an Sauerstoff (keinen Rhythmus gefunden), jeder erdenkliche Muskel schmerzt, der Mund trocknet aus, es ist die Hölle! Am Ende winkt aber ein 1. Platz!!! Rudi siegt mit 7716 Metern vor mir (7710 m). David überbietet seine Bestleistung in Wien um 50 Meter und schafft 7550 m.
Das ist das Ergebnis: Ein 1. Platz sowie ein 2. Platz bei den leichten Männern zwischen 30 und 39 Jahren. Wie gibt es das in einem Land, das als Rudernation schlechthin gilt? Es haben einfach keine anderen leichten Männer gemeldet. Rudi und ich waren die einzigen! Was den Schluss zulässt, dass deutsche Ruderer noch maßloser Weihnachten feiern als wir. Diesen Vorteil werden wir auch nächstes Jahr in Starnberg zu nutzen wissen!
Flo