Am 18.8.2005 machte sich – wieder einmal, wie schon so oft – eine Schar von ca. 20 Donauhortlern auf ins schöne Kärnten zu einer Ruderwoche nach Reifnitz am Wörthersee. Am ersten Tag umrundeten wir gleich bei bestem Wetter den See, u.a. vorbei am Schlosshotel Velden, zum Teil so nahe, dass ein besorgter Mitruderer dem Bootsmann mitteilte, er habe keinen Smoking als Ersatzgewand mit! Die Badehose war ja angesichts des coolen Motorbootverkehrs doch etwas zweckmäßiger! Nach einem Zwischenstopp bei einer „Tankstelle“, wo wir unseren Flüssigkeitsverlust milderten, fanden wir eine Traumbucht zur äußeren Erfrischung. Bei einem gemütlichen Imbiss im Ruderklub Albatros lernten wir einen interessanten Kärntner Brauch kennen: Männer und Frauen betreten angezogen getrennte Badehäuser, um dann nach unten – ins Wasser – aus denselben wie Gott sie schuf in den See zu entschwinden (und umgekehrt)! Davon beeindruckt beendeten wir den Tag nach einem „griechischen Abendmahl“ bei einem burgenländischen Weinfest. Beim Boogie auf der Tanzdiele zeigte dann Christian (unser Trainer), dass er auch ohne Rückspiegel immer weiß, wann sich die männliche Konkurrenz von hinten nähert!
Ein weiteres Highlight dieser Woche war ein Ausflug auf den Weissensee, der uns glattes, Abgrund dunkles bis türkis schimmerndes Ruderwasser bot. Mit etwas Wetterglück gelang uns auch noch nach ca. 25 Ruderkilometern das Wiederaufladen der Boote. Als dann der Himmel seine Schleusen öffnete, saßen wir schon bei der Schiffsanlegestelle zur unerlässlichen Nachbesprechung im Trockenen.
Eine weitere Wörtherseefahrt brachte auch die Erkenntnis, dass der Lendkanal nach Klagenfurt auch mit einem 6er zu befahren wäre. Das Wenden unmittelbar vor dem Hafenbecken stellt keinerlei Probleme dar.
Der Sonntag war richtiger Schlechtwettertag. Max und ich nutzten dieses Wetter, um die Vorräte der örtlichen Billa-Filiale für ein abendliches Grillfest zu leeren. Obwohl Sonntag, gings beim Billa zu wie in einem Shoppingcenter. Auch unsere Einkaufsmengen erschreckten so manch deutschen Kurgast. So fanden wir uns nach unterschiedlichsten nachmittäglichen Freizeitbeschäftigungen (Joggen, Schwammerlsuchen, „Unter-Wasser-Rudern“) gegen Abend zu einem gemeinsamen Grillen zusammen. Was da von allen auf verschiedenste Art und Weise herbeigezaubert wurde, war, so glaube ich, für alle eine wunderschöne gemeinsame Sache. Peters Wohnmobil, von uns wegen einer nicht zu leugnenden äußeren Ähnlichkeit als „Bofrost“ tituliert, machte seinem Namen alle Ehre. Im Laufe der Zeit fanden sich darin nicht nur Melonen und diverse Küchengeräte, sondern aber vor allem auch ausgezeichnete Weine aus Montepulciano. Zu später Stunde ergriff dann Elisabeth die Gitarre und machte aus uns Donauhortlern einen nahezu enthemmten „Gesangsverein“. Nach dem „Braunen Bären“ und den „Caprifischern“ schafften wir es dann doch noch, den „Andachtsjodler“ nicht zur bloßen Lärmbelästigung abgleiten zu lassen.
Nicht einmal dieses Abendprogramm konnte aber so manchen Ruderfreak am nächsten Tag daran hindern, bei Sonnenaufgang die morgendliche Seeruhe zu stören. Individualismus – groß geschrieben! Wie überhaupt ein fixer Standort für jeden Ruderer (oder auch Schwammerlsucher) große Vorteile bietet!
Den letzten Tag verbrachten wir – wieder bei Traumwetter – am Millstättersee. Diesen konnte uns auch ein unfreundlicher Parkaufseher (oder nur Wichtigtuer?) in Seeboden nicht vermiesen, der uns das Hinauslegen der Boote nicht gestattete. Der See erwies sich aber als würdiger Abschluss!
Wenige Worte schaffen es nicht, die gemeinsamen Erlebnisse beim Rudern und beim Aprés wieder zu geben! Ein herzliches Danke den Organisatoren und natürlich auch dem Hansi und seiner Mama St. für die Küchenbenützung.
„Kärnten is lei ans!“
Hermann Vogler